27.07.2018 Standpunkte
Freitag den 4. Mai – Tag 4
Jutta hatte ohne einen Mucks durchgeschlafen. Daran sahen wir, dass auch sie endlich im Urlaubsmodus angekommen war. Heute wollten wir auf die Insel Mainau. Ein Ausflug auf diese Insel gehört einfach zu einem Bodenseeurlaub dazu. Jutta rümpfte schon die Nase bei dem Gedanken an die Autofähre. Wir entschlossen uns, den Landweg zu nehmen, zumal wir dadurch auch unabhängiger waren. Ich genoss es sehr, erstmal am See entlang zu fahren. Später bogen wir irgendwann ab und fuhren über einen Berg, teilweise durch Wald und an Apfelplantagen vorbei, bis ich dann mal fragte: „Seid ihr sicher, dass wir hier richtig sind?“ „Na klar!“ war die Antwort, denn laut Navi waren es nur noch ein paar wenige Kilometer. Ich traue diesen Dingern allerdings nicht so ganz, aber diesmal hat es uns gut geführt. Doch nun: „Wie kommen wir auf die Insel rüber? Dürfen wir mit unserem „Friedolin-Ferdinand“ rüber fahren oder müssen wir laufen?“
Wir waren nämlich mittlerweile auf einem riesigen Besucherparkplatz auf dem Festland direkt am See angekommen. Die Mainau ist durch einen Damm mit dem Festland verbunden, der durch eine Schranke abgegrenzt ist. Wir fragten einfach mal nach und mit einem Lächeln im Gesicht ließ man uns passieren. „Hurraaa! wir fahren auf die Mainau, Mainau, Mainau jipidapidum.“ Drüben war es gar nicht so einfach, einen geeigneten Parkplatz für unser großes Gefährt zu finden. Es gab zwar schon ein paar Behindertenparkplätze, aber die waren viel zu kurz.
Wir fragten einen Gärtner, ob wir an der Seite einer Sackgasse parken durften? „Alles klar - kein Problem“. Erst jetzt merkten wir, dass wir noch gar keine Eintrittskarten hatten. Mal schauen, wo es die gibt? Vielleicht im Souvenirlädchen? Wir brauchten sowieso noch mal Ansichtskarten… also fragte Uschi dort nach. Die Verkäuferin schaute sie ganz verblüfft an und sagte „Die gibt’s am Eingang von der Mainau gleich beim großen Parkplatz“. Oh, oh, wir haben aber keine, der Mann an der Schranke hat uns dort einfach durch gewunken. Da lachte die Frau und meinte: „Na prima! Freuen Sie sich und genießen Sie den Aufenthalt auf unserer Insel!“
Jutta hatte einen Lageplan von der Insel besorgt. Um alles auf der Mainau, bräuchte man locker einen Tag. Auf dem Weg zum Palmenhaus kamen wir am Schloss vorbei. Dabei warfen wir einen kurzen Blick in die kleine Schlosskapelle mit ihren schönen Gemälden und Engelsfiguren. Unterwegs leuchteten uns Blumen in verschiedensten Farben und Formen entgegen und manche dufteten herrlich. Im Palmenhaus wurde eine Orchideenausstellung gezeigt. Uschi wartete lieber draußen, da sie mit dem besonderen tropischen Klima nicht so gut klar kam. Jutta, Annika und ich tauchten in eine völlig andere, faszinierende Welt ein. Jutta hielt sich dort nicht lange auf. Annika und ich konnten uns nicht satt sehen an den vielen verschieden intensiven Farben der Orchideen. Wir hatten das Gefühl, im Dschungel zu sein: Überall Schlingpflanzen und kleine Tunnels aus Bambus, die auch mit Schlingpflanzen verwoben waren. Zwischendrin immer wieder Orchideen, die so drapiert waren, als wuchsen sie dort ganz natürlich. Mitten im Palmenhaus konnte man Kaffee und Kuchen mit einem Wasserfall im Hintergrund genießen. Aber wir mussten uns leider losreißen, die anderen beiden warteten sicher schon auf uns, denn wir wollten ja noch ins Schmetterlingshaus. Auf dem Weg dorthin kamen wir an den 200 Jahre alten Bergmammutbäumen vorbei. Der Mensch kommt sich so groß vor, aber wenn man vor solch einem Baumriesen steht, dann kommt man sich nur noch so groß wie eine Fliege vor. Uschi wartete wieder vor dem Schmetterlingshaus auf uns. Drinnen war es richtig tropisch, schwül warm, weil die kleinen und großen, bunten Flattertiere so ein Klima brauchen. Es ist gar nicht so einfach, sie vor die Linse zu bekommen, denn sie sind Meister der Tarnung. Bei Jutta setze sich ein Flattermann auf ihre Schulter und fuhr als „blinder Passagier“ eine Weile mit. Nach dem Besuch des Schmetterlingshauses gingen wir zurück zur Schwedenschenke, um dort eine Kleinigkeit zu Essen. Nach diesen schönen Eindrücken traten wir den Heimweg an. Unterwegs gingen Uschi und Annika noch für unser Abendessen einkaufen. In der Ferienwohnung angekommen bereiteten wir Hamburger mit selbst gemachten Fleischküchle zu. „Mmmmhhh - lecker.“ Wieder ging ein schöner Tag mit vielen positiven Erinnerungen zu ende.
Samstag, den 5. Mai – Tag 5
Jutta hatte richtig gut geschlafen, sie wollte gar nicht aufstehen. Aber es half alles nichts. „Raus aus den Federn!“
Für heute haben wir ein Drei-Gänge-Menü um 18:00 Uhr in unserem Urlaubshof gebucht. Deshalb planten wir nichts Großes und fuhren wieder in unsere Lieblingsstadt Friedrichhafen am See. Mittlerweile kannten wir uns zumindest an der Promenade gut aus. Das Wetter war herrlich. Wir suchten uns ein Eiscafé um ein Eis zu schlemmen und genossen einfach den Tag. Eine Weile später spazierten wir durch die Fußgängerzone und schauten in verschiedene Lädchen rein. Sogar Jutta wurde zum Shopping angesteckt.
Langsam wurde es Zeit, wieder zurück zu fahren. Unser Abendessen wartete auf uns. Es gab Leberspätzlesuppe, Fleischküchle, Bratkartoffeln und Salat. Für die Vegetarier, Kartoffelpuffer und Apfelmus und zum Nachtisch Schokopudding. Nach dem Essen gingen wir erstmal hoch in unsere „Nelke Wohnung“. So früh waren wir noch nie zu Hause. Heute war irgendwie der Tag des Lachens. Manchmal schauten Annika und ich uns an und fingen grundlos an zu lachen, sodass wir Bauchweh bekamen und die anderen auch noch ansteckten. So gegen 19:30 Uhr gingen wir nochmal schaukeln. Annika und ich saßen auf der Hollywoodschaukel und bekamen einen Megalachflash. Uschi hielt das auf einem Videoclip fest und musste auch mit uns mitlachen. Jutta saß daneben und schüttelte nur den Kopf und dachte vielleicht: „ wo bin ich da nur hin geraten?“ Eine Weile später machten wir die Spielscheune unsicher. Wir gingen in die obere Etage, dort stand eins von den Trampolinen. Wir wollten mal ausprobieren, wie das so auf dem Trampolin ist? So eine Gelegenheit kommt so schnell nicht wieder. Uschi holte den Lifter, hing mich da rein und fuhr schräg unters Trampolin und legte mich ab. Annika fing leicht an zu hüpfen und ich „dotzte“ langsam in Richtung Annika in die Mitte. „Mei, war das ein Spaß!“ Wir lachten und quiekten die ganze Zeit. Sicher gab es irgendwo einen Lichtschalter, aber wir fanden ihn nicht, also hörten wir mit dem Trampolinhüpfen auf, bevor es zu dunkel wurde. Zum Abschluss dieses Abends spielten wir eine Runde „Mensch ärgere dich nicht“ und tranken noch ein Waldmeisterlikörchen.
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Andrea Jacob schrieb am 29.07.2018 - 21:24 Uhr
Toll, ich freue mich auf Teil IV...