Andrea Frick: In unserer Reihe „mit handicap anders – und doch genauso“ unterhalten wir uns heute mit zwei Mitgliedern der Theatergruppe die rollenden Krautis des Eduard Knoll Wohnzentrums, einer Einrichtung für Menschen mit Körperbehinderungen in Krautheim Jagst.
Unsere Interviewpartner sind Ulrike und Alfred. Das Interview führen Andrea Jacob und Andrea Frick.
Andrea Frick: Wie kamt ihr überhaupt auf die Idee, als Rollifahrer eine Theatergruppe zu gründen?
Ulrike: Also bei mir war es so, ich wurde angesprochen von der Ute Kemmer, weil sie erfahren hatte, dass ich gern Theater spiele.
Alfred: Ich habe mich selber gemeldet
Andrea Jacob: Ulrike wie lange bist du schon bei der Theatergruppe?
Ulrike: Seit Anfang an, also das heißt seit 2004
Alfred: Auch seit 2004
Andrea Frick: Was habt ihr als besondere Herausforderung als Rolligruppe auf der Bühne zu stehen? Und was macht der Reiz des Theaterspiels für euch persönlich aus.
Ulrike: Also für mich ist der Reiz in Rollen zu schlüpfen, das heißt zuerst steht es auf dem Papier und dann gibt man der Rolle ein Gesicht. Also dass man sich selber sein, quasi auch wieder herausschlüpfen, das rein- und raus schlüpfen.
Andrea Jacob: Aus wie viel Personen besteht eure gesamte Besetzung?
Ulrike: Vier Damen und Alfred.
Andrea Frick: Also der Hahn im Korb
Alfred: Ja, ja bin ich
Andrea Frick: Einige Mitglieder haben eine Sprachbehinderung, wie geht euer Publikum damit um.
Alfred: Ich weiß es nicht wie die Leute mich verstehen, aber für mich ist es so, dass ich mich eigentlich überhaupt nicht versteh, ich versteh nicht, dass die Leute mich versehen können. Ich hab mich mal auf Video gesehen und gar nichts verstanden.
Andrea Frick: Aber ich muss sagen, wenn ich dir ganz genau zuhöre verstehe ich dich auch einwandfrei. Aber wenn man dich nicht kennt, dann fällt es einem schwer.
Andrea Jacob: Wo kann man euch überall mit dem neuesten Stück sehen und hören.
Ulrike: meistens hier, oder wir waren auch schon bei diversen Außenauftritten. Z. B. im Kindergarten mit dem dicken fetten Pfannkuchen, oder im Altersheim in Künzelsau, und oben im evangelischen Pfarrhaus.
Andrea Frick: Das ist das schöne, ab und zu mal vor Publikum auf zu treten und nicht nur hier im Eduard Knoll Wohnzentrum, sondern auch mal woanders auf zu treten.