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Beitrag vom 06.02.2015: Zwergnase von Wilhelm Hauff - Teil II

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Erzähler: Dann erzählte er der Gans seine Geschichte. Nachdem Zwergnase mit seinen Bericht fertig war, meinte Mimi

Gans Mimi: „Ich weiß wie man deine Verzauberung wieder rückgängig machen kann, du brauchst nur an einem bestimmten Kraut zu riechen und schon bist du wieder so wie vor der Verzauberung. Bei mir geht das leider nicht so leicht“.

Erzähler: Voller Freude darüber, dass man seinen Zauber brechen konnte, unterbrach er Mimi.

Jakob: „Nach welchem Kraut muss ich suchen? Wo wächst es? Wie heißt es?“

Erzähler: wollte er von Mimi wissen. Diese schlug mit ihren Flügen und sprach

Gans Mimi: „Das alles weiß ich wohl, aber wirst du mich auch wieder zurück zu meinem Vater bringen wenn du verwandelt bist?“

Jakob: „Natürlich werde ich das tun“,

Erzähler: sprach Zwergnase

Jakob: „aber jetzt, beantworte meine Fragen“.

Erzähler: Mimi nickte und schnatterte los

Gans Mimi: „Das Kräutlein heißt „NIES MIT LUST“, es wächst nur unter Kastanienbäumen und es blüht nur alle paar Jahre und dann nur ein oder zwei Tage, aber du darfst es nur spät in der Nacht pflücken, sonst verliert es seine heilende Wirkung.“

Erzähler: Nachdem die Gans mit ihrem Geschnatter fertig war. Sah Zwergnase sie an und sprach hoffnungslos

Jakob: „Es gibt im ganzen Park keinen einzigen Kastanienbaum. Der Herzog mag keine Kastanienbäume, es war ihm mal bei einen Spaziergang eine reife Kastanie auf den Kopf gefallen. Außerdem kommt niemand nachts aus dem Schloss. Die Türen werden immer gut verschlossen.“

Erzähler: Da saßen die beiden nun und ließen die Köpfe hängen. Da hob Mimi den Kopf und sprach

Gans Mimi: „Die Türen mögen ja verschlossen sein, aber du kannst mich ja in einen Korb setzten und ein Seil daran binden und es aus dem Fenster hinunter in den Hof lassen. Dann suche ich nach einem Kastanienbaum mit dem Kraut.“

Erzähler: Am nächsten Abend setzten die Beiden ihren Plan voller Hoffnung bin die Tat um. Es vergingen viele Wochen, in denen Mimi ohne positives Ergebnis zurückkehrte. Doch eines Abends brachte sie ein paar grüne Stängel, an denen ein paar Blätter hingen mit.

Gans Mimi: „Ich habe endlich das Kraut gefunden, du musst nur kräftig daran schnuppern, auch wenn es unangenehm riecht“,

Erzähler: sprach die Gans. Zwergnase war hoch erfreut und tat alles was Mimi ihm sagte, obwohl das Kraut ziemlich stank. Er machte also einen tiefen Atemzug und musste daraufhin fürchterlich Niesen, so dass er gleich drei Schritte nach hinten gerissen wurde. Die Gans hatte sich unter den Tisch geflüchtet, als es losging. Ganz vorsichtig streckte sie den Kopf wieder hervor und sah sich in der kleinen Kammer um. Da stand ein großer junger Mann und betrachtete sich im Spiegel. Als er die Gans sah, verbeugte er sich vor ihr und sagte

Jakob: „Vielen Dank, Mimi. Endlich bin ich nicht mehr der kleine Zwerg mit der riesigen Nase. Mein Name ist Jakob, nun werde ich dir helfen wieder ein Mensch zu werden.“

Erzähler: Da kam die Gans unter dem Tisch hervor richtete sich zur ihrer voll Größe auf und schnatterte wild drauf los. Jakob verstand sie zwar leider nicht mehr, klemmte sie sich aber fest unter den Arm und bedeutet ihr still zu sein. Leise und heimlich schlichen sie sich durch den Palast, wo die Diener in aller Früh schon die Türen öffneten. Bald waren die Beiden auf dem Weg zu Mimis Vater. Dieser war sehr glücklich seine Tochter wieder zusehen, obwohl sie die Gestalt einer Gans hatte. Er ließ sich auch die abenteuerliche Geschichte von Jakob erzählen, schüttelte nur den Kopf und meinte

Mimis Vater: „Das ist wieder mal typisch für diese alte Hexe.“

Erzähler: sagt Mimis Vater. Danach deutet er auf die Gans und meinte

Mimis Vater: „Das ist keine große Sache“

Erzähler: und ging mit der Gans in sein Labor. Kurze Zeit später ging die Türe auf und heraus trat eine schöne junge Frau. Sie ging auf Jakob zu und sagte

Gans Mimi: „Ich bin es, Mimi“

Erzähler: sie fiel ihm um den Hals und Jakob umarmte sie auch aus lauter Freude. So verabschieden sich die beiden, nach einiger Zeit von Mimis Vater und machten sich auf den langen Weg zu Jakobs Eltern. Auf dem Markt an gleicher Stelle saß immer noch eine etwas ältere Frau und verkaufte Obst und Gemüse.

Jakob: „Mutter, Mutter, ich bin zurück“

Erzähler: rief er, als er auf die Frau zueilte. Mit Tränen in den Augen erhob sie sich, als sie Jakob erkannte. Nach vielen Umarmungen sagte die Mutter

Mutter: „Komm, lasst uns schnell zu deinem Vater gehen und ihn auch von seinem Kummer erlösen.“

Erzähler: Zuhause erzählte er den Eltern alles, nachdem die ersten Umarmungen verklungen und die Wiedersehens Tränen getrocknet waren zum Schluss sagte Jakob zu seinen Eltern

Jakob: „Während meiner Verwandlung habe ich das kochen gelernt und werde nun einen Gasthof eröffnen, genug Taler habe ich ja, und Mimi wird meine Frau.“

Erzähler: Und genau so geschah es und sie lebte fort an glücklich und zufrieden.