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19.02.2019 EKWZ

Fotoprojekt im EKWZ

Sabrina, Mitarbeiterin der Tagesstrukturierung, ist gerade im zweiten Lehrjahr in der Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin. In diesem Schuljahr ist vorgegeben, vom Herbst 2018 bis zum Sommer 2019 eine Projektgruppe zu leiten.

Sabrina hatte mir von ihrem Projekt erzählt und dass sie neben Jutta und Silke B. noch einen weiteren Bewohner suchen würde. Ich war von ihrer Idee gleich sehr begeistert und wollte auch gerne Teil der Gruppe sein. So hatte sie ihre drei „Kandidaten“ gefunden. Schnell waren wir uns einig, dass wir das ganze Jahr über flexible Stellwände mit Fotos zu verschiedenen Themen gestalten möchten.

In dem Projektjahr sind auch einige Besuche ihres Praxisanleiters der Schule geplant. Der zweite Praxisbesuch des Lehrers stand vor der Tür und das war für uns der Anlass, das Projekt am Mittwoch, den 23. Januar 2019 in einem gemütlichen Rahmen vorzustellen.

Im Voraus gab es einige Vorbereitungen zu erledigen. Wir fragten uns, was wir unseren Zuhörern Gutes tun könnten und kamen auf die Idee, Käseecken zu backen. Jutta besorgte alle Zutaten und Silke, Sabrina und ich tobten uns beim gemeinsamen Backen aus. Unter Anleitung von Silke und mir schnitt Sabrina den Blätterteig zu und verzierte diesen mit Sesam, Kümmel und Sonnenblumenkernen.

Außerdem überlegten wir uns, ob es Mitbewohner gab, die wir unbedingt bei unserer Vorstellung dabei haben wollten. Um sicher zu gehen, dass diese auch wirklich kommen, einigte sich unsere Gruppe darauf, neun Bewohnern mit einer Einladungskarte eine Freude zu machen und für den Lehrer von Sabrina blieb auch noch eine übrig. Damit überraschte Sabrina ihren Projektleiter am nächsten Schultag, worüber er sich riesig freute.

Gemeinsam mit einer Mitarbeiterin der Öffentlichkeitsarbeit gestaltete ich mit viel Liebe die Karten.

In den zwei Treffen vor unserer Vorstellung tüftelten wir aus, wer was zu der Präsentation beitragen sollte. Den Text, den wir den Bewohnern und Mitarbeitern sagen wollten, teilten wir untereinander auf. Nun einigten wir uns noch darauf, dass Sabrina uns beim Umblättern unseres Konzepts behilflich sein und notfalls bei Texthängern einspringen sollte.

Am Tag des Vortrags waren wir alle ziemlich aufgeregt, aber andererseits auch voller Vorfreude. Um 13:00 Uhr trafen wir uns im Raum der Tagesstrukturierung und gestalteten alles nach unseren Vorstellungen. Wir stellten die Tische in einer langen Tafel zusammen und schmückten sie mit grauen Tischläufern und roten Servietten, sowie Tassen, Tellern mit unserem Käsegebäck und Kaffeekannen. Für unsere Projektgruppe und den Lehrer von Sabrina deckten wir einen Extratisch ein. Nach diesen Vorbereitungen hatten wir noch ein wenig Zeit, um Sabinas Kollegen unseren Text aufzusagen und uns eventuell ein paar Verbesserungsvorschläge einzuheimsen. Wir waren alle erleichtert, dass die Generalprobe so gut verlief und freuten uns vor allem über zahlreiche positive Äußerungen, wie zum Beispiel, dass wir drei Bewohner uns sehr gut ergänzen würden.

Ein paar Minuten vor 14:00 Uhr war der Lehrer angekommen und wir, die Projektgruppe, begrüßten ihn herzlich und luden ihn ein, sich anschließend mit uns zu Kaffee und Gebäck noch zusammen zu setzen. Er nahm die Einladung dankend an.

Dann schlug die Stunde der Wahrheit. 

Zuerst begrüßte ich alle Gäste und bedankte mich, dass sie so zahlreich erschienen waren. Danach erklärte ich, dass das Projekt vom Herbst 2018 bis Sommer 2019 geht und wir uns in dieser Zeit jede Woche einmal treffen, um uns zu besprechen und zu planen. Ich erzählte: „Wir haben uns vorgenommen, dass wir alle drei Monate zwei Stellwände mit Fotos von verschiedenen Veranstaltungen und den einzelnen Jahreszeiten gestalten wollen. Wie ihr ja schon in der Weihnachtszeit im Foyer sehen konntet, haben wir auf den ersten zwei Wänden Eindrücke von unserer Weihnachtsfeier, dem hausinternen Weihnachtsmarkt mit Besuch vom Nikolaus und den Weihnachtsengeln sowie einigen Weihnachtsmarktbesuchen gezeigt. Wer Lust hat, kann heute nochmal diese Wände betrachten.“

Nach dieser Vorstellung des Projekts trug jeder von uns seine Motivation dem Publikum vor. „Mein Anreiz, an diesem Projekt mitzumachen, war, weil ich einmal wissen wollte, wie so ein Projekt abläuft. Außerdem möchte ich gerne auch mal mit anderen Bewohnern nähere Kontakte knüpfen und lernen kompromissbereiter zu werden und mich in manchen Situationen zurückzunehmen“, sagte ich.

Für die anderen beiden stand es im Vordergrund vom Computer wegzukommen, andere Leute zu sehen und neuen Anschluss zu finden.

Ein weiterer Punkt auf unserer Liste war, den Zuhörern die Ziele des Projekts zu erläutern. Im Vordergrund stand für uns, dass die Leute von außerhalb sehen, dass Menschen mit einer Körperbehinderung etwas leisten können. Denn wir haben schon selber die Erfahrung gemacht, dass diese oft automatisch auch als geistig eingeschränkte Menschen gesehen werden.

Zum Schluss bedankte ich mich für die Aufmerksamkeit und fragte in die Runde, ob jemand sich vorstellen könnte, dass das Projekt nach diesem Jahr weitergeführt wird. Einige meinten, dass wir erst einmal sehen sollten, wie das Projekt weiterhin verläuft und ob uns danach noch weitere Ideen einfallen würden. Aber es bestünde auf alle Fälle Interesse, sich zu beteiligen. Das Projekt wird von vielen Bewohnern und Mitarbeitern des Hauses sehr positiv bewertet.

Nach unserem 15-minütigen Vortrag und der anschließenden Diskussionsrunde setzte sich unsere Projektgruppe mit dem Lehrer von Sabrina und unseren geladenen Gästen an den für uns gedeckten Tisch. Wir unterhielten uns sehr angeregt und schon bald sprudelten weitere Ideen aus uns heraus.

Schon Ende März könnt ihr zum zweiten Mal unsere gestalteten Wände im Foyer des Hauses in Augenschein nehmen. Lasst euch überraschen, welche Themen euch erwarten werden.

Eure Carmen
In Zusammenarbeit mit Jutta Zitzwitz, Silke Breitfeld und Sabrina Zeh


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