13.01.2017 Standpunkte
Endlich kann ich euch mal berichten, wie ich durch Erich wieder zum Malen gekommen bin…
Malen von Landschaftsbildern war meine große Leidenschaft. Schon in meiner frühen Kindheit als ich mit meiner Oma am Esstisch saß, malten wir uns gegenseitig Bilder.
Ab der 6-ten Klasse begann ich in langweiligen Schulstunden mit einem Kugelschreiber Bäume, Berge, Häuser zu skizzieren. Vom Kunstunterricht der achten bis zehnten Klasse sind mir vor allem zwei Projekte, die mich besonders beeindruckt haben, in Erinnerung geblieben. Zum einen haben wir Hüte aus Pappe, Pappmaché und Farbe selbst kreiert, wie z.B. den schiefen Turm von Pisa. Die Ergebnisse durften wir bei einer Modenschau an unserer Schule präsentieren. Im zweiten schönen Projekt malten wir Gebäude und Kirche unserer Schulstadt in einem Gemeinschaftsprojekt. Die Gebäude wurden aus einzelnen Teilgemälden zusammengefügt und dann im Schulhaus aufgehängt.
Mit vierzehn Jahren erkrankte ich an einem Tumor im Rückenmark, der mir Stück für Stück meine Bewegungsmöglichkeiten nahm. Dadurch konnte ich lange Zeit meine Leidenschaft nicht mehr ausüben.
Wegen meiner fortschreitenden Erkrankung musste ich mit achtzehn in eine Pflegeeinrichtung umziehen. Dort bekam ich im Januar 2012 die Chance, mit dem Mundmalen anzufangen.
Im September 2012 kam ich dann hierher ins Eduard Knoll Wohnzentrum. Glücklicherweise bekam ich in meinem Hobby gleich wöchentliche Unterstützung. Leider gab es nach einem Jahr diesbezüglich organisatorische Probleme und ich hatte nur noch in großen Abständen die Gelegenheit zu pinseln.
Letztes Jahr im Herbst lernte ich dann bei einer Veranstaltung Erich als Begleitung kennen. Er war mir sofort sympathisch und da kam mir die Idee zu fragen, ob er sich vorstellen könnte, mit mir zu malen. Zuerst war er etwas skeptisch, doch als ich ihm näher erklärte, dass er mir nur beim Farbeaufnehmen, Pinsel in den Mund stecken und nach Bedarf das Bild verschieben, helfen muss, entschloss er sich, es auszuprobieren.
Seitdem treffen wir uns jede zweite Woche für zwei Stunden zum Malen. Ich bin sehr froh, dass er sich auf dieses Experiment eingelassen hat. Außerdem bin ich ihm sehr dankbar, für die Hilfe, da ich ohne ihn nicht die Möglichkeit hätte, meine Leidenschaft so regelmäßig auszuüben.
Als ich mit dem Mundmalen angefangen habe, war ich meist unzufrieden mit meinen Ergebnissen, da die Bilder oft nicht so schön geworden sind, wie ich es eigentlich wollte. Von Mal zu Mal werde ich nun immer besser. Das macht mich sehr glücklich und froh, da ich ein kleiner Perfektionist bin.
Eure Carmen
Im zweiten Teil erzählt euch Erich von unserer gemeinsamen Zeit
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Andrea Jacob schrieb am 13.01.2017 - 14:46 Uhr
Weiter so, liebe Carmen!!!