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09.12.2008 Freundeskreis

Auf der Suche nach Unterstützern

Vielen Pfennigen ist es zu verdanken, dass 1967 in Krautheim das Eduard-Knoll-Wohnzentrum eröffnet wurde. Mit der Aktion „Pfennighilfe“ sammelten und spendeten die Krautheimer viel Geld, damit die Wohnanlage für körperbehinderte Menschen entstehen konnte. 41 Jahre nachdem das Wohnzentrum inklusive Neubau fertig ist, suchen Geschäftsführer Norman Weyrosta und die 90 Bewohner nicht mehr nach Geld – Spenden sind natürlich trotzdem erwünscht –, sondern nach Freunden, Helfern und Unterstützern, um einen Freundeskreis zu gründen.

Lebensqualität Etwa vor einem halben Jahr kam die Idee dazu auf. „Die Bewohner sollen in möglichst hohem Umfang am gesellschaftlichen Leben teilnehmen“, sagt Weyrosta. „Wir wollen mit den Bewohnern rausgehen, außerdem sollen Außenstehende kommen und das Leben hier bereichern.“

Deswegen möchte er „möglichst viele Menschen gewinnen, die ihre Fähigkeiten einbringen“. Zum Beispiel indem sie einen Malkurs oder sportliche Aktivitäten anbieten, ihre Sprachkenntnisse weitergeben oder eine Laienspielgruppe gründen. Auch eine Kooperation mit einem Tischtennisverein könnte sich Weyrosta gut vorstellen. Mehr Kultur, mehr Freizeitaktivitäten und mehr Integration zwischen Behinderten und Nichtbehinderten, das sind die Ziele.

Mit dem Neubau im Jahr 2000 hat sich die Lebensqualität der Bewohner verbessert. Denn mit der Aktion „Pfennighilfe“ wurden technische Alltagshilfen finanziert. Sprachsteuerungen für Türen, Fenster oder Wasserhähne zum Beispiel. Staatliche Förderung gab es zwar für den Neubau, jedoch nicht für diese Hilfsmittel. „Das ist kein Luxus“, entgegnet Weyrosta dem damaligen Vorwurf, „sondern ein großes Stück Selbständigkeit für die Bewohner.“

Zu der Selbständigkeit fehlt jetzt noch ein größeres Freizeit- und Kulturangebot. Die Bewohner haben aber nicht das Geld, um solche Aktivitäten zu bezahlen. „Die Bewohner kriegen im Monat 93 Euro vom Sozialamt. Davon müssen sie alle persönlichen Dinge bezahlen“, erklärt Weyrosta. Geld für einen Kurs der Volkshochschule zum Beispiel bleibe da nicht mehr übrig. Noch ein Grund für den Freundeskreis. „Auch Freizeiten werden vermisst“, erzählt Johanna Maisch, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit. Die könnte ein Freundeskreis vielleicht irgendwann einmal finanzieren.

Verein werden
Eine Zusage gibt es bereits: Die Akademie Würth bietet den Bewohnern zu ihren Veranstaltungen freien Eintritt. „Das Interesse ist sehr groß“, weiß Weyrosta.

Aktivitäten wie Treffen mit den Hundefreunden Assamstadt, dem Schachclub oder den Fußballern des TSV Krautheim sollen in Zukunft gebündelt werden. Dazu muss dieser aber erst einmal als Verein eingetragen und von der Einrichtung „entflochten“ werden. Deswegen sollten besser Außenstehende in den Vorstand, findet Weyrosta.

Von Melanie Kräuter, Heilbronner Stimme

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