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22.05.2014 Freundeskreis

Rollfiet-Ausflug Mai 2014

Radfahren ist gesund für Herz, Muskeln, Kreislauf, auch ist es wunderbar, die Natur zu genießen. Doch wenn man Rolli-Nutzer ist, stellt man sich die Frage, wie man auf diese Weise zum Radfahren kommt. Die Antwort darauf weiß Detlef Brückner aus Arnstadt/Thüringen. Man nehme einen Spezial-Rolli und das Hinterteil eines Fahrrads , kopple beides zusammen und fertig ist das Rollfiet. Der Rolli besteht außerdem aus einer Sitzschale, die individuell verändert und ausgepolstert werden kann.
Detlef kam also mit seinem Mitarbeiter Mario zum wiederholten Male ins Eduard Knoll Wohnzentrum (EKWZ), welches die Rollfiets am 16. und 17. Mai für seine Bewohner gebucht hatte. An 2 Tagen konnten jeweils 8 Bewohner „Fahrrad fahren“.
Morgens ab 10:00 Uhr wurde bei Sonnenschein, der anhielt, mit dem Umsetzen begonnen, Bewohner und Rad-Begleiter eingeteilt, sowie ein paar Proberunden ums Haus gedreht, damit man sich mit der Technik anfreunden konnte. Bereitwillig stellten sich einige Mitarbeiter als Testbeifahrer zur Verfügung.

In Krautheim gibt es seit einigen Wochen Asylbewerber aus Syrien und Pakistan, die gemeinnützige Arbeit tun dürfen. So haben auch einige der Männer „ihren Dienst“ im Eduard Knoll Wohnzentrum angetreten und waren auch bei der Radtour mit dabei. Es war schön zu beobachten, mit was für einer Hilfsbereitschaft sie dabei waren, die Rollfiets zu fahren und später den Bewohnern beim Essen geben halfen. Wer mehr über die syrischen Asylbewerber erfahren möchte, hier ein Link zu einem Artikel in der Wochenzeitung „Kontext“ http://www.kontextwochenzeitung.de/s-klasse/163/nur-ein-steinwurf-2198.html

Und schon ging es los: Krautheim liegt im Jagsttal und am EKWZ führt direkt der Jagsttal Radweg entlang, sodass es auf der Hand lag, diesen auch zu fahren. Und so radelte die 16-köpfige Gruppe plus zwei Personen in einem Begleitauto los. Die Teams konnten sich auf der Strecke Klepsau Dörzbach optimal „Einfahren“. Ein Sonntagsausflugsgefühl machte sich breit in der herrlichen Landschaft direkt an der Jagst.
In Dörzbach ab dem Heuhotel wurde das Strampeln zu einer Herausforderung, aber zum Glück nur etwa hundert Meter, zwei Mal um die Ecke, bis auf den Radwg nach Rengershausen. Eine Traumlandschaft eröffnete sich uns. Rechts plätscherte der Goldbach, links wunderschöne artenreiche Blumenwiesen, ein kleines Wäldchen, Schafe, Nandus und schon erblickten wir Rengershausen, wo das Gasthaus „Zum Hirschen“ angesteuert und die Räder abgekoppelt wurden.
„Im Hirschen“ wurden wir herzlich empfangen. Erst beschäftigten wir uns mit der Speisekarte und der Bestellung. Und kaum, dass wir uns versahen überraschte uns der Koch mit einer unglaublichen Logistik, ein Essen nach dem anderen wurde serviert und schon herrschte gefräßige Stille. Kaum zu glauben, mittlerweile war es 15:00 Uhr geworden, Zeit aufzubrechen.

Wieder zurück auf dem Fahrradweg wurden wir schon von Heidrun Bauer, einer Landschaftsführerin erwartet. Wir hatten noch keine genaue Vorstellung was uns erwarten würde, auf jeden Fall ein kleiner Vortrag über die Pflanzen- und Tierwelt.
Erst erfuhren wir etwas über die „kleinen Strauße“, wie wir dachten, die richtig Emus heißen und warum die Schafe Naturschutz betreiben.
Nach einer weiteren kurzen Strecke mit fröhlichen Gesprächen, Lachen und Juhu-Schreien trafen wir uns beim nächsten Halt zum Fototermin, einem Gruppenfoto.
Heidrun Bauer hatte inzwischen einige Kräuter gesammelt und das Rätselraten ging los. „Ist das Bärlauch? Was, Kieferntriebe sind essbar?“ Dann durften wir von ihrem selbst produzierten Salbeilikör kosten. Überhaupt kamen alle Sinne auf ihre Kosten, der Tastsinn wurde mit dem Brennnesseltest aktiviert und einige Mutige nahmen eine Grille in die Hand.
Für Ali, Ahmad, Serdar und Sharif artete das Ganze in einen kleinen Sprachkurs aus. Wir waren sehr erstaunt, dass sie das Wort „Eichhörnchen“ kannten. Für uns besonders unterhaltsam die lustigen Zwischenrufe und kleinen Diskussionen mit Heidrun Bauer, wenn bei ihr der Dialekt durchkam. „Die Kommunikation war äußerst amüsant.“
Daniela, deren Hobby fotografieren ist, machte uns auf Schmetterlinge in unglaublichen Entfernungen aufmerksam.
Es gab dermaßen viel zu entdecken, dass die Zeit bis zurück nach Dörzbach viel zu schnell verging. Dort gab es von Heidrun Bauer noch ein Straußenei zum Anfassen und gleich wurden Schätzungen über das Gewicht angestellt. Dieses Geschenk bescherte der ergo für den Montag ein Rührei in ungewohnter Größenordnung.
Bis nach Krautheim hatten die Teams nun die Gelegenheit, sich richtig ins Zeig zu legen. Wetten wurden abgeschlossen, wer der Schnellste ist.
Gegen 17:00 Uhr trafen die Fahrer wieder am Wohnzentrum ein und ein sehr interessanter und schöner Ausflug nahm seinen Ausklang.
Für Biggi, die vorher Angst hatte, war es jetzt „ super, warum hab ich das nicht schon früher gemacht, sowas muss man erlebt haben, ich bin auf jeden Fall wieder dabei“

Zusammen mit Ahmad, Ali, Detlef, Georg, Mario, Matthias, Nadine, Regina, Serdar, Sharif, Simon, Johanna und Bewohnern des Hauses ist das einfach richtig viel Spaß gewesen.

Ein ganz herzliches Dankeschön an alle, die diesen wunderschönen Ausflug ermöglichten.


Kontaktdaten



Wir haben auch hier wieder eine Menge Bilder gemacht, die ihr euch in unserer Bildergalerie, ansehen könnt.






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3 Kommentare

Jutta Zitzwitz schrieb am 22.05.2014 - 18:11 Uhr

Danke an allen die dies uns ermöglicht haben, für die herrlichen abwechselungsreichen Stunden. Es hat riesen spaß gemacht. Weiter so.


Andrea Jacob schrieb am 24.05.2014 - 20:17 Uhr

Klasse-Ausflug!
Ich bin noch immer ganz erfüllt von dieser Tour, den tierischen, pflanzlichen und menschlichen Begegnungen. Danke schön!


Heidrun Bauer schrieb am 26.05.2014 - 09:48 Uhr

Hallo an Alle :-)
Es hat mir sehr viel Spaß gemacht mit Euch unterwegs zu sein. Eine Erfahrung die sehr eindrucksvoll war für mich, wie noch in heutiger Zeit Menschen mit wenig Aufwand glücklich sein können und sich an den kleinen Dingen des Lebens und der Natur erfreuen. Ich würde mich freuen Euch wieder einmal etwas zeigen zu dürfen und mit Euch unterwegs sein zu können. Es war toll, Danke
Viele Grüße an Alle die dabei waren. Heidrun


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