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18.04.2011 Standpunkte

Abschied vom kleinen, unschuldigen Zivi

Nach unendlich langer Zeit und zahllosen Aufforderungen hat es unser Timon dann doch geschafft, einen Bericht über seine schwere und geistig und körperlich anstrengede "Arbeit" zu verfassen. Hier das Ergebnis:


Es ist der 2. August 2010, ein kleiner und unschuldiger Junge ist auf dem Weg zu seinem ersten Arbeitstag als Zivi im Eduard-Knoll-Wohnzentrum.

Nachdem der Papierkram erledigt ist wird er bis zum Eintreffen seiner Chefin in die e.r.g.o. geschickt, um die Bewohner kennenzulernen. Die erste Person, mit der er sich unterhält ist Anita. Man stellt sich vor, redet über Gott und die Welt. BIS… eine glatzköpfige Person in die e.r.g.o. fährt.
Dem Zivi wird gesagt, dass das sein Mitarbeiter für die nächsten 6 bzw. 9 Monate sein wird. Es handelt sich um Steffen Vetter, im ganzen Haus gefürchtet für seinen trockenen und unverschämten Humor. Die beiden stellen jedoch fest, dass sie genau auf derselben Wellenlänge sind und verstehen sich mehr oder weniger sofort.
Ein weiterer Bewohner, der dem Zivi sofort auffällt ist Günther Lieht. Das liegt unter anderem daran, dass Günther jeden Tag neue, abwechslungsreiche und abenteuerliche Geschichten auf Lager hat.

Schließlich trifft auch die Vorgesetzte ein. Nach einer kurzen Einweisung beginnt die „harte“ Arbeit, welche zunächst scheinbar überwiegend aus Zigaretten anzünden besteht. Doch der Zivi schlägt sich Tag für Tag sehr tapfer und merkt, dass es auch anderes zu tun gibt. Das Erste was auffällt ist, dass vieles was der Zivi immer für selbstverständlich hielt, nun ein Teil seiner Arbeit ist. Beim Frühstück helfen, die Jacke anziehen oder einfach nur etwas aus dem Schrank holen, hat nun einen ganz anderen Stellenwert. Das Gute daran ist, dass man dadurch die Leute immer besser kennen lernt und oft Gemeinsamkeiten entdeckt. Sei es das gleiche Bier, das man trinkt oder die gleichen Filme, die man sieht.

Doch ein Tag im EKWZ besteht für die Bewohner nicht nur aus essen, trinken, Filme schauen und Günther Lieht Geschichten lauschen. Es wird jeden Tag ein von der e.r.g.o. erstelltes Programm geboten. Der Zivi hat es sogar geschafft, manche Leute dazu zu bringen, Dinge zu tun bzw. zu mögen, an die sie vorher nicht einmal dachten. So ist Steffen nun Teilnehmer der Garten-AG und hat es endlich geschafft sich Hangover anzuschauen. Man munkelt zwar, dass er dies bei der Arbeit tat, aber wer Steffen kennt, glaubt das natürlich nicht. Des Weiteren hat Jutta ihre Liebe zu Steffen entdeckt und er wird diese auch sicher bald erwidern. Jürgen hat bzw. wird sich bald vom FC Bayern lossagen und sich zu 1860 bekennen. Helena hat ihre Liebe zu jungen Männern entdeckt und Günther hat sicher auch irgendetwas mitgenommen.

Die Highlights der Zivizeit im EKWZ waren unter anderem natürlich die Hausfeste, welche fast monatlich gefeiert werden. Von "Oktoberfest" über "1001 Nacht" bis hin zu einem "chinesischen Fest" ist alles dabei. Was dem Zivi aber mehr oder weniger im Kopf bleiben wird, ist die alljährliche Weihnachtsfeier. Nach einem typischen Programm gab es etwas zu Essen und der „gemütliche“ Teil des Abends begann. Einzelheiten sind an dieser Stelle wohl nicht angebracht. Doch der Abend endete damit, dass der Zivi um ca. 3 Uhr morgens feststellen musste, dass er völlig alleine im Erdgeschoss des EKWZ ist, da seine Mitfahrgelegenheit ohne ihn nach Hause gegangen ist.

Ein weiterer wichtiger Teil sind natürlich die Fahrten zu Konzerten oder Ähnlichem. Ob nun zu Willi Astor oder zu Helge Schneider. Spaß war immer garantiert. Auch die Einladung zum Essen im Anne-Sophie Haus in Künzelsau darf nicht unerwähnt bleiben. Eingeladen waren die Bewohnervertretung, die Gewinner der Spiele an der Weihnachtsfeier und ein paar Mitarbeiter. Nach einem leckeren Essen fanden sich die drei einzigen männlichen Personen des Abends schließlich in der Bar wieder. Leider waren die drei gezwungen, den Abend aufgrund unerklärlicher Dinge viel früher als geplant zu beenden.

Letztendlich bleibt nur zu sagen, dass der Zivi eine tolle Zeit im EKWZ hatte. Nicht zuletzt aufgrund seiner Mitarbeiter, Zivikollegen und den Bewohnern.

Es sollte auf jeden Fall kein Abschied für immer sein.
Euer Timon

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3 Kommentare

Steffen schrieb am 18.04.2011 - 11:54 Uhr

Lieber Timon,
ich muss Dir leider mitteilen, dass die Liebe zwischen mir und Jutta doch keine Chance hat und wahrscheinlich auch nie eine bekommen wird. Ich hoffe Du kannst trotzdem weiterleben.


JÜRGEN MILEWSKI schrieb am 18.04.2011 - 17:33 Uhr

LIEBER TIMON,
DU WEISST GUT BESCHEID-GLAUB STEFFEN KEIN WORT-
DA GEHT WAS !!! - BLOSS DAS MIT 1860 KANNSTE VER-
GESSEN - WAS DEN "RAUSSCHMISS" AUS DER BAR ANBELANGT
DEN HAB ICH BIS HEUTE NICHT VERKRAFTET - ES WAREN
NOCH SO VIELE DRINKS AUF DER KARTE, DIE UNGETESTET
BLIEBEN !!! - LEIDER !!!
IN DIESEM SINNE:
MACH´S GUT ALTER LATZ,GEH DEIN WEG UND VERGESS UNS
NICHT GANZ !!!
GRUSS: MILLE VANILLE !!!


Andrea Jacob schrieb am 27.04.2011 - 08:21 Uhr

Hallo Timon,
toller Bericht.
Ich glaube, wenn die Zivizeit jetzt nicht ausgesetzt werden würde, macht der Bericht Lust auf mehr.
Alles Gute für dich und ganz viel Glück wünsche ich dir!

Andrea


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