18.10.2010
Neubau für Knoll-Zentrum
Abbrucharbeiten am ehemaligen Schwimmbadgebäude haben begonnen
Der Abriss-Bagger hat schon kräftig zugebissen. In der Fassade klafft ein riesiges Loch. Und beinahe stündlich wird es größer. Der Startschuss für den Neubau eines barrierefreien Wohngebäudes für insgesamt 16 Menschen mit Behinderung ist gefallen. Für den Neubau des Eduard-Knoll-Wohnzentrums in Krautheim muss zunächst aber das ehemalige Schwimmbadgebäude weichen. Es wird gerade abgerissen. Ebenfalls weichen muss die Alte Mühle. Dem Abriss dieses Gebäudes in der Altkrautheimer Straße, das nicht unter Denkmalschutz steht, hatte der Gemeinderat bereits in seiner Sitzung am 15. April zugestimmt.
Bauherr des Projektes ist der Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter (BSK) mit Sitz in Krautheim und das Eduard-Knoll-Wohnzentrum (EKWZ). Nach Angaben von Norman Weyrosta, Geschäftsführer des Eduard-Knoll-Wohnzentrums, werden die insgesamt zwölf Wohnungen teils ein, teils zwei Zimmer haben. In die Zweizimmerwohnungen können auch Paare einziehen. Die Abrissarbeiten an den alten Gebäuden sollen noch in diesem Herbst über die Bühne gehen, im Frühjahr wird dann mit dem Neubau begonnen. Entscheidend ist wie immer das Wetter. Die Baukosten belaufen sich laut Weyrosta auf 2,5 Millionen Euro, wovon rund 200 000 Euro auf die Abrissarbeiten entfallen. Mitte 2012 sollen die Mieter einziehen können.
Dass auch die Fassade der Alten Mühle verschwindet, ist für Norman Weyrosta ein Wermutstropfen. „Gerne hätten wir die Fassade der Alten Mühle in das neue Konzept integriert. Da aber das neue Wohngebäude durchgehend barrierefrei sein wird, war dies technisch und finanziell nicht zu lösen.“ Es gebe für das Bauvorhaben von staatlicher Seite keine Zuschüsse, so dass BSK und EKWZ den Bau alleine finanzieren müssen.
Bei den Planungen habe die UN-Behindertenrechtskonvention im Vordergrund gestanden. Darin wird die Schaffung von Wohnraum für alle Menschen gefordert. Das zentrale Motto lasse sich hierbei mit den Worten „ambulant vor stationär“ zusammenfassen.
Quelle: Hohenloher Zeitung, Henry Doll
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