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Beitrag vom 05.02.2016: Hans im Glück - aus Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm Teil I

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Erzähler: Hans hatte sieben Jahre bei seiner Herrin gedient, da sprach er zu ihm

Hans: Herrin, meine Zeit ist herum, nun will ich wieder heim zu meiner Mutter, gebt mir meinen Lohn.

Erzähler: Die Herrin antwortete.

Herrin: Du hast mir immer treu und ehrlich gedient, so soll auch dein Lohn sei,

Erzähler: und gab ihm ein Stück Gold, das so groß war, wie der Kopf von Hans. Diesen Klumpen Gold wickelte Hans in ein Tuch, setzte ihn auf seine Schulter, und trat den Heimweg an. Als er schon ein gutes Stück gegangen war, sah er eine Reiterin auf einem Pferd.

Hans: Ach

Erzähler: sprach Hans ganz laut

Hans: Reiten ist so schön, da sitz man bequem im Sattel du stolpert nicht, bekommt auch keine Löcher in die Schuhsohlen.

Erzähler: Die Reiterin die dies gehört hatte, hielt an und rief:

Reiterin: Warum läufst du auch zu Fuß?

Hans: Ich muss ja wohl, da ich kein Pferd habe, dabei schleppe ich den schweren Klumpen Gold mit

Erzähler: erwiderte Hans. Daraufhin sagte die Reiterin

Reiterin: Weißt du was, wir jetzt machen, wir einen Tausch, du bekommst mein Pferd und ich werde dir den schweren Klumpen abnehmen.

Erzähler: Da sprach Hans:

Hans: Von Herzen gern, aber nun müsst ihr sehr schleppen.

Erzähler: Da stieg die Reiterin vom Pferd, nahm das Gold und half Hans in den Sattel, gab ihm die Zügel in die Hand und sprach:

Reiterin: Wenn du schneller reiten willst, musst du hopp hopp rufen.

Erzähler: Hans war seelenfroh als er endlich auf dem Pferd saß und im Schritttempo dahinritt. Nach einiger Zeit sollte das Pferd nun doch schneller lauf, also rief er hopp hopp. Da fing das Pferd an, stark zu Traben und bevor Hans wusste wie es passierte, lag er im Straßengraben. Das Pferd wäre beinahe auf und davon galoppiert, wenn nicht ein Bauer, der eine Kuh vorbei trieb, das Pferd aufgehalten hätte. Hans war Gott sei Dank nichts bei dem Sturz passiert. Er sagte trotzdem zu dem Bauern

Hans: Nie und nimmer mehr setz ich mich auf ein Pferd, da find ich eure Kuh besser. Da kann man langsam hinterhergehen und bekommt immer Milch, Butter und Käse.

Erzähler: Als der Bauer dies alles vernommen hatte, sprach er zu Hans

Bauer: Nun, wenn das so ist, können wir ja tauschen. Du bekommst die Kuh und ich das Pferd.

Erzähler: Hans willigte ein und der Bauer ritt schnell auf dem Pferd davon. Also trieb Hans seinen neuen Besitz, die Kuh, in Richtung Heimat weiter. Als er schon eine Weile gegangen war, bekam er Durst.

Hans: Wie gut, dass ich eine Kuh habe,

Erzähler: dachte er bei sich. Weil er keinen Eimer zum Melken hatte, wollte er mit seiner Ledermütze die gemolkene Milch auffangen. Aber ganz egal wie er auch am Euter zog, es kam kein Tropfen Mich. Da er sich beim Melken nicht geschickt anstellte, trat die Kuh mit den Hinterbeinen aus, und erwischte Hans am Kopf, so dass er für eine Zeit bewusstlos am Boden lag. Dies alles hatte ein Metzger beobachtet, der mit einem Schubkarren, auf dem ein junges Schwein angebunden war, auf dem Weg vorbei kam. Dieser eilte zu Hans, half ihm auf und gab ihm auch etwas zu trinken. Dann erzählte Hans ihm alles ganz genau, was geschehen war. Da sprach der Metzger:

Metzger: Die Kuh will wohl keine Milch mehr geben, das ist kein Wunder, denn das ist ein altes Tier, sie taugt nur noch zum Ziehen oder zum Schlachten.

Erzähler: Hans strich sich bei diesen Worten über die Haare und meinte

Hans: Ei, was soll ich jetzt bloß machen ich mag kein Rindfleisch. Ich esse lieber Schweinfleisch, das schmeckt mir besser und erst die Würste, einfach lecker. Metzger: Gut Hans, dir zuliebe will ich mein Schwein gegen deine Kuh tauschen

Erzähler: erwiderte daraufhin der Metzger. Hans war von dieser Idee begeistert und willigte ein. So bekam er also die Schnur, woran das Schweinchen angebunden war in die Hand und der Metzger trieb die Kuh in die Richtung, aus der er gekommen war. Froh zog Hans mit seinem Schwein seines Weges.