Erzähler: Eines Tages sagte eine alte Geiß zu ihren Kindern
alte Geiß: Liebe Geißlein ich gehe jetzt in den Wald um uns Essen zu holen. Seit auf der Hut vor dem Wolf. Wenn er ins Haus kommt, frisst er euch mit Haut und Haar. Der böse Wolf ist sehr trickreich und er verkleidet sich gern. Seine raue Stimme und seine schwarzen Füße verraten den Bösewicht
Erzähler: Die Kinder versicherten Ihr achtsam und vorsichtig zu sein. So ging die Alte beruhigt in den Wald. Schon bald klopfte es an der Tür und rief
Wolf: Macht auf, ihr lieben Geißlein, ich bin es eure Mutter. Ich habe euch etwas mitgebracht
Erzähler: Aber die Kinder erkannten die raue und tiefe Stimme des Wolfes. So rief eines
Geißlein: Du bist nicht unsere Mutter. Sie hat eine zarte und weiche Stimme. Dir machen wir nicht auf. Du bist der böse Wolf
Erzähler: Da stand er also vor der verschlossenen Tür.
Um die Geißlein zu täuschen, ging er in die Stadt zum Krämer, um ein Stück Kreide zu kaufen. die er auf dem Rückweg aß. Zurück am Haus der sieben Geißlein klopfte er wieder und rief
Wolf: Macht auf, ihr lieben Geißlein, ich bin es eure Mutter und habe euch etwas mitgebracht
Erzähler: Die Geißlein schauten jedoch aus dem Fenster und sahen die schwarzen Pfoten des Wolfes. Eines rief
Geißlein: Du bist nicht unsere Mutter, die hat keine schwarzen Pfoten. Dir machen wir die Tür nicht auf. Du bist der böse Wolf
Erzähler: Da ging er zurück in die Stadt und forderte vom Bäcker Hilfe
Wolf: Bäcker, ich habe mir die Pfote gestoßen, streiche mir Teig darüber
Erzähler: Nachdem der Bäcker dem Wolf geholfen hatte, ging dieser zum Müller und sagte
Wolf: Streu mir Mehl über meine Pfoten
Erzähler: Aber der Müller, wollte ihm nicht helfen. Da drohte der Wolf dem Müller
Wolf Wenn du mir kein Mehl gibst, fresse ich dich auf
Erzähler: Aus lauter Furcht tat der Müller, was der Wolf ihm befohlen hatte. Nun ging der Wolf ein drittes Mal zu den Geißlein und klopfte an die Tür
Wolf: Macht die Türe auf, ich bin es eure Mutter, und habe euch etwas mitgebracht. Die verunsicherten Geißlein wussten nicht was sie tun sollten bis eins rief
Geißlein: Wenn du unsere Mutter bist so beweise es
Erzähler: Da legte der Wolf seine weiße Pfote in das Fenster. Als die Geißlein dies sahen öffneten sie erfreut die Tür. Doch, wie erschraken die Geißlein, als der böse Wolf hereinkam. Sie versuchten sich noch schnell zu verstecken. Ein Geißlein sprang unter den Tisch; ein Zweites verkroch sich im Bett, das Dritte in den Offen, das Vierte in der Küche, das Fünfte sprang in den Schrank, das Sechste suchte Schutz unter dem Waschkübel und das Siebte versteckte sich im Kasten der Wanduhr. Aber der Wolf war schlau, er fand sie alle, bis auf das siebte Geißlein. Nachdem der Wolf statt war, ging er aus dem Haus und legt sich auf die Wiese um zu schlafen.
Als die alte Geiß kurz darauf zurückkam. fand sie die Haustüre offen und die Räume dahinter in einem riesigen Chaos. Keines ihrer Kinder antwortet auf ihre Rufe. Nur das jüngste machte sich bemerkbar
Jüngstes Geißlein: Mutter, ich bin hier im Uhrenkasten
Erzähler: Darauf holte die Geiß ihr Jüngstes heraus, und ließ sich die ganze schreckliche Geschichte erzählen. Nachdem die Tränen getrocknet waren, gingen die Geiß und ihr Jüngstes aus dem Haus. Auf der Wiese unter einem Baum lag der Wolf und schnarchte. In seinem riesigen Bauch bewegte sich etwas, und die Mutter murmelte
alte Geiß: Ach Gott, sind das meine Kinder? Sollten sie etwa noch am Leben sein?
Erzähler: Schnell holte Sie von zuhause Schere, Nadel und Zwirn. Dann schnitt sie dem Bösewicht den Bauch auf. Da sprang ein Geißlein nach dem anderen heraus, denn der Wolf hatte in seiner Gier nur geschluckt und nicht gekaut. Da sagt die Geiß zu ihren Kindern
alte Geiß: Bringt mir Wackersteine vom Feld, damit werden wir seinen Bauch füllen, solange er noch schläft
Erzähler: Nachdem dies geschehen war, nähte die Geiß den Bauch wieder zu, sammelte ihre Kinder ein und versteckte sich.
Als der Wolf erwachte, hatte er großen Durst. Als er zum Brunnen ging, meinte er zu sich selbst
Wolf: Was rumpelt und pumpelt denn da in meinem Bauch? Ich dachte, es wären sechs Geißlein und keine Wackersteine?“
Erzähler: Als der Wolf den Brunnen erreichte, bückte er sich zum Wasser hinunter. Die schweren Steine zogen ihn in den Brunnen, und er ertrank jämmerlich. Als die Geiß und ihre Kinder dies sahen, kamen sie aus ihrem Versteck hervor, tanzten um den Brunnen und riefen voller Freude
Alle Geißlein: Der Wolf ist tot! Der Wolf ist tot!“