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18.04.2017 Standpunkte

Indien mit Melanie– eine Reise für Jedermann!

Im Juli diesen Jahres kam es zu einer Ausschreibung einer Rundreise nach Indien, organisiert durch die Reiseorganisation GOwithIPR und Pater Thomas Mathew, der seit August 2014 in der Seelsorgeeinheit Krautheim-Ravenstein-Assamstadt ist.
Am 11. Januar ging es dann mit dem Bus an den Frankfurter Flughafen, von dort flogen die 30 Teilnehmer im Alter zwischen 20 und 78 Jahren zuerst nach Dubai, hatten dort einen 4 stündigen Aufenthalt und flogen weiter nach Neu Delhi. Morgens, um 9:00 Uhr Ortszeit kamen wir in der Hauptstadt Indiens an. Unser Reiseführer Dev und ein klimatisierter Reisebus warteten bereits auf uns. Die Fahrt zum Hotel war gleich ein Erlebnis – wir fuhren an einigen Sehenswürdigkeiten vorbei. Nach einer kurzen Pause im Hotel ging es nachmittags gleich weiter zur größten Tempelanlage der Hindus, dem Akshardham. Ein beeindruckendes Gelände, das Religion und Vergnügen vereint. Jeden Abend findet dort ein Freilichtkino statt, außerdem man hatte die Möglichkeit in einem der Restaurants essen zu gehen.
Am nächsten Morgen geht es früh los, schließlich gibt es viel Programm. Mit dem Bus fahren wir los in Richtung Altstadt, wo wir die atemberaubende Freitagsmoschee Jama Masjid besuchen. Alle müssen selbstverständlich die Schuhe ausziehen, die Frauen bekommen verschiedene bunte Gewänder, um in die Heilige Stätte gehen zu dürfen. Anschließend werden wir von der Reiseleitung überrascht: eine Rikschafahrt durch die engen Gassen der Altstadt. Hier bekommen wir gleich am zweiten Tag einen Eindruck vom Alltagsleben in Nordindien. Unzählige Kleider-, Gewürz-, und Gemüseläden sind aneinander gedrängt. Die Gassen sind kaum breiter als ein einfacher Gehweg, trotzdem drängen sich Tuktuks, Rikschas und Mopeds an ein einander vorbei.
Zurück im Bus geht es weiter zum Denkmal Mahatma Gandhis, wo wir vom Reiseführer eine kurze Zusammenfassung der indischen Geschichte bekommen. Danach geht’s weiter zu einer weiteren Sehenswürdigkeit Delhis: Qtb Minar, ein Wachtum und Minarett im indo-islamischen Baustil und einer der höchsten islamischen Gebäude der Welt. Zum Abschluss des Tages besuchen wir den Lotustempel, eines der weltweit 7 Gotteshäuser der Bahaireligion.
Früh morgens geht es nach dem Frühstück auf zum Bahnhof, wo wir mit einem Zug 6 Stunden in das grenznahe Amritsar fahren. Dort angekommen, fahren wir direkt an die Grenze zu Pakistan, wo täglich eine Parade der beiden verfeindeten Länder stattfindet. Tausende Menschen aus beiden Ländern wohnen dieser propagandareichen Zeremonie bei. Am Abend ließ die Gruppe in gemütlichem Beisammensein die Erlebnisse des Tages auf sich wirken.
Am nächsten Tag besuchten wir morgens das Wahrzeichen der Stadt, den Goldenen Tempel (Hari Mandir). Dorthin kommen täglich bis zu 100 000 gläubige Sikhs, um zu beten und sich in dem heiligen Wasser zu waschen. Zusammen mit einem Gläubigen Sikh hatten wir die Möglichkeit die Großraumküche zu besichtigen, dort wird für die Gläubigen rund um die Uhr gekocht.
Nach einer Nacht zurück in Delhi geht weiter nach Jaipur, auch „Pink City“ genannt. Den Namen bekam die Stadt, aufgrund der rosafarbenen Hausfassaden. Dort besichtigten wir den Palast der Winde. Ein Palast, der für die Frauen bestimmt war, damit sie das wilde Treiben der Stadt auch von Innen beobachten konnten. Außerdem besuchten wir das Observatorium, dort wurde uns erklärt, dass Astrologie ein wichtiger Teil der Hindus ist. So wird beispielweise der Ehepartner nach seinem Sternzeichen ausgesucht.
Am nächsten Tag verlassen wir Jaipur und machen uns auf in Richtung Amer. Dort besichtigen wir eine atemberaubende Festungsanlage, welche ein Teil einer langen Mauer ist.
Auf dem Weg nach Agra besichtigen wir noch die Verlassene Stadt (Fatehpur Sikri). Der damalige Mogul erbaute die Stadt dort im 16.Jahrhundert. Nach dem er 10 Jahre dort verbracht hatte, verließ er sie wieder aufgrund von Wassermangel. Am Abend erreichten wir das Theater in Agra, wo wir in einer Operette über die romantische Liebesgeschichte und des damit verbundenen Baus des Taj Mahals auf den kommenden Tag eingestimmt wurden.
Aufgrund des Nebels mussten wir das Programm umstellen. Wir fuhren zuerst zum Red Fort, einer aus Sandstein gefertigten Festungsanlage. Nachmittags ging es weiter zu dem Highlight einer jeden Indienreise. Die Sonne schien, somit konnte man das Prachtwerk in seiner vollen Schönheit bewundern. Die gigantische Parkanlage bot eine tolle Kulisse für Schnappschüsse, und nach einem Rundgang durch das Mausoleum hatten wir auch ein bisschen Zeit, die Atmosphäre dieses Ortes zu genießen.  
Nach den ersten Erlebnissen ging es nun mit dem Flugzeug in den Süden des Landes.
In Cochin angekommen ging es direkt weiter zur Wallfahrtskirche des Heiligen Thomas, dort war er nach seiner Reise erstmals an Land gegangen und hat dort auch die erste christliche Kirche bereits 52 n. Chr. Errichtet.
Am nächsten Tag fahren wir an die Promenade von Cochin, zahlreiche Straßenstände, Händler, die einem Postkarten, Schmuck oder sonstige Andenken verkaufen wollen, kommen auf uns zu. Auf dem Weg kommen wir an der Heiligen St. Francis Kirche vorbei. Sie ist eine der ältesten Kirchen früh-europäischer Architektur.
Später machen wir uns auf den Weg in das Nilgriris Gebirge, die Landschaft ist geprägt durch unberührten Regenwald und Teeplantagen. Wir machen einen Stopp, um einen Gewürzgarten zu besichtigen. Außerdem haben wir die Chance eine Runde auf dem Rücken eines Elefanten durch den Regenwald zu reiten.
Am nächsten Tag besuchen wir ein Teemuseum, wo wir einiges über die indische Teekultur lernen. Nachmittags erwartet uns eine weitere Überraschung: eine Ayurvedamassage. Entspannt und zufrieden kehren wir zurück ins Hotel.
Für viele war dieser Tag das Highlight unserer 16-tägigen Reise. Zuerst besuchten wir die Heilige Stätte der Heiligen Alphonsa Anna Muttathupadathu. Wir müssen vor dem Betreten die Schuhe ausziehen, die Gläubigen sitzen während einer Messe auf dem Boden.
Danach fahren wir weiter zur Familie Mathew; zum Haus von Pater Thomas. Seine Familie wartete bereits bestens vorbereitet auf uns, wir bekommen Blumensträuße und den traditionellen Punkt auf die Stirn. Eigentlich ein hinduistischer Ritus, zur Begrüßung von Gästen. Die Familie heißt uns herzlich Willkommen und hat sogar ein kleines Programm und ein leckeres traditionelles Essen vorbereitet.  Zum Abschluss erhalten die Frauen ein Henna-Tattoo auf die Hand.
Am folgenden Tag verbrachten wir einen erholsamen Tag auf den Backwaters. Die Backwaters sind ein Kanalnetz, Zwischen denen befinden sich Reisfelder und kleine Siedlungen. Während unsrer Fahrt sehen wir, wie ursprünglich die Menschen dort leben und arbeiten. Um die Kinder in den Kindergarten zu bringen benutzt die Familie ihr Hauseigenes Kanu, welches hier so bedeutend ist wie für uns ein Auto.
Am Abend machten wir uns auf nach Cherai, dort waren wir zwei Nächte in einem Resort direkt am Meer untergebracht. Am darauf folgenden Tag hatten wir die Möglichkeit die Sonne und die Natur fernab von lauthupenden Tuktuks oder sonstigen Fahrzeugen zu genießen. Einige von uns nutzten die freie Zeit im Spa, andere bekamen am Strand ein wenig Farbe.
Am letzten Tag unserer Reise besichtigten wir ein indisches Folkloremuseum und die älteste jüdische Synagoge Indiens, bevor wir uns in unsere letzte Unterkunft in der Nähe des Flughafens von Cochi begaben. Am Morgen danach ging es für uns wieder in Richtung Heimat.


Indien ist ein Land mit unzähligen Gesichtern. Im Norden laut, schmutzig – kulturell allerdings wirklich ein Muss. Der Süden fruchtbar, mit atemberaubender Landschaft und unglaublich gastfreundlichen und aufmerksamen Menschen. Indien ist definitiv etwas für jedermann, ob jung ob alt- für jeden ist etwas dabei!

Mein Indien in Bildern

Hier erzähle ich von meinen Indieneindrücken

Eure Melanie








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1 Kommentare

Andrea Jacob schrieb am 19.04.2017 - 10:53 Uhr

Liebe Melanie, was für ein schöner, interessanter Bericht... Da wäre ich gerne mitgefahren!!!


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