29.07.2016 Bewohnerbeiträge
Wir, Anita und Monika, wollten die große Dame des Folk, die 75-jährige Joan Baez live in concert erleben.
Wer mehr über die Person Joan Baez erfahren will, schaut sich einfach auf ihrer Seite um.
Wir fuhren deshalb über Land nach Bad Brückenau. Nach Würzburg ging es in fast unbewohntes Land - vorbei an Gramschatz, Untergeiersnest, Hammelburg, Oberthulba und Unterthulba, uns wurde ganz komisch. Sind wir noch richtig? Oder hört die Welt hier irgendwo auf? Kilometerlang nur Landschaft, Wiesen und Wald, kaum Zivilisation. Zum Glück konnten wir uns auf das Navi verlassen, ohne wären wir verloren gewesen.
Glücklich in Bad Brückenau angekommen, erholten wir uns von der Fahrt bei einer Tasse Kaffee, Würstchen und Kartoffelsalat im Biergarten direkt beim Open Air Gelände. Die Idee hatten noch andere Konzertbesucher, bald waren wir mit einigen im Gespräch und die Vorfreude auf Joan Baez wurde noch größer, als wir ihre Stimme beim Soundcheck hörten.
Dann war es soweit, die Pforten öffneten sich und die Besucher strömten aufs Gelände.
Wir hatten einen guten Platz. Anita fiel sofort positiv auf, dass die Rollstuhlfahrer nicht wie so oft, abgegrenzt auf einer speziellen Tribüne Platz fanden, sondern neben den Stuhlreihen und somit mitten drin.
Die folgenden zwei Stunden sang Joan Baez viele bekannte
Lieder wie z.B. von Steve Earle („God Is God“) über Woody Guthrie
(„Deportee“) und John Lennon („Imagine“) reichte die Auswahl der Lieder bis hin
zu traditionellen Songs („Swing Low, Sweet Chariot“), neueren Stücken von
Anthony And The Johnsons und ihrem eigenen Multiinstrumentalisten Dirk Powell und
natürlich Bob Dylan. „It’s All Over Now“, „Don’t Think Twice It’s Allright“ und
– als Schluss- und Höhepunkt ihres zweistündigen Auftritts „Blowin In The
Wind“. Konstantin Weckers „Wenn unsere Brüder kommen“ fehlte natürlich auch
nicht.
Ihre Ansprachen zwischen den Songs waren geprägt von Appellen an die Mitmenschlichkeit, Mahnungen
daran, dass Frieden und Freiheit höchste und schützenswerte Güter sind, kritisch
gegenüber Menschen wie Donald Trump, die neue Mauern hochziehen wollen –
für ihre türkischen Freunde sang sie extra ein Lied auf Türkisch und zwar den Song
„Hiroshima“ mit dem Text des Lyrikers Nazim Hikmet, das war ihre
Solidaritätsbekundung an die aufrechten Menschen dieses Landes.
Die Atmosphäre auf dem Open Air Gelände war friedlich. Freundliche und aufgeschlossene Menschen rund um uns herum, man hatte das Gefühl alle Menschen gehören zusammen, jeder hatte ein Lächeln auf dem Gesicht. Das Charisma von Joan Baez schwappte einfach auf das Publikum über.
Das war mehr als beeindruckend.
Nach drei Zugaben und dem Schlusssong „Sag mir wo die Blumen sind“, den alle mitsangen, fuhren wir mit frohem Herzen nach Hause. Diesmal über die Autobahn.
Viele Grüße
Anita und Monika
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Andrea Jacob schrieb am 01.08.2016 - 09:56 Uhr
Wie schön, dass ihr im Konzert von Joan Beaz gewesen seid. Auch ich liebe ihre Musik und war in einem Konzert von ihr. Ihre Ausstrahlung und Stimme - einfach toll!