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29.01.2016 Freundeskreis

TOP SE 2015/2016 – Einblicke in die Praxis

Zwei Schülerinnen und zwei Rollstuhlfahrerinnen sitzen zusammen im Café, chillen gemeinsam bei einem Spaziergang in der Sonne oder machen Spiele. So sieht Inklusion aus. Und doch, ganz freiwillig trafen sich die zwei Schülerinnen der Realschule Krautheim und die zwei Bewohnerinnen des Eduard Knoll Wohnzentrums (EKWZ) nicht.
Den Anstoß zu solch gemeinsamen Unternehmungen gibt das Themenorientierte Projekt „Soziales Lernen“ der Realschule in Krautheim. Dieses Projekt besteht bereits seit 2004, es entstand auf Initiative einer Religionspädagogin der Realschule und einer Bewohnerin des Eduard Knoll Wohnzentrums, einer ehemaligen Lehrerin.
Für das diesjährige Projekt besuchten uns im Juli 2015 zunächst alle Schüler der drei Klassen 7, um unsere Einrichtung einmal kennen zu lernen. Bewohner zeigten den Schülern das Haus, die Schüler schauten sich unseren Imagefilm an und sie erfuhren ganz konkret an Beispielen, wie sie gemeinsam mit Bewohnern die 25 Stunden, die sie ableisten sollen, gestalten können. [news]664[/news]
Nach den Sommerferien fanden dann erste Treffen der Schüler statt, die sich entschlossen hatten, die Stunden mit einem Bewohner des EKWZ zu verbringen.

Lea und Anja berichten, dass es solche Projekte auch an anderen Schulen gibt. Sie finden das: „ganz cool“, es macht Spaß und außerdem: „würde man alleine nicht auf die Idee kommen, man lernt neue Sachen kennen, die man sonst nicht kennengelernt hätte“.
Für Bewohnerinnen des Wohnzentrums haben sich die beiden Schülerinnen entschieden, weil das organisatorisch so einfach war. Man musste sich dafür einfach in der Schule in eine Liste eintragen.
„Im Kindergarten oder Seniorenheim war ich schon mal, das hier war mal was Neues“ sagt Anja.
Lea berichtet: “Ich hab schon von hier gehört, meine Mutter hat mal hier gearbeitet, ich kenne außerdem auch einen Mitarbeiter von hier“.
Dass sich die Schülerinnen dann für Carmen und Christin entschieden haben, liegt an gemeinsamen Hobbys. Gleiche Interessen sind eine gute Voraussetzung für die Treffen. Deshalb geben Bewohner, die an dem Projekt interessiert sind, immer ihre Hobbys in einer Liste an. Für die Schüler ist ein gemeinsames Hobby dann oft der Anreiz, sich für einen bestimmten Bewohner zu entscheiden.
Lea hat sich noch zusätzlich auf unserer Homepage umgesehen und die Bewohnerinnen gefunden: „Ich hab die Namen gesucht und fand die zwei ganz nett“.
Christin und Carmen wollten bei diesem Projekt mit machen, weil sie dadurch die Gelegenheit haben, andere Leute kennen zu lernen. Carmen freut sich besonders: “Man kann vor allem mal an etwas anderem teilnehmen, als nur an den Angeboten, die das Haus macht. Als ich die Mädels gesehen hab, waren die mir gleich sympathisch, sie sind sehr hilfsbereit und hatten von Anfang an keine Berührungsängste“.
Christin meint auch:“ Wir haben gleich Gesprächsstoff gefunden“.
„Ich hab es mir schwieriger vorgestellt, ins Gespräch zu kommen“, erinnert sich Anja an den Anfang.
Alle vier sind sich schnell einig geworden, wie sie ihre Treffen organisieren wollen. Sie haben einen festen wöchentlichen Termin vereinbart und treffen sich immer für 3 Stunden. Wenn einmal etwas verschoben werden muss, wird das einfach per Email oder Telefon geregelt.

In Erinnerung bleibt für Christin: „Es ist fast wie einfach zusammen Freizeit verbringen“.

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1 Kommentare

Steffen schrieb am 29.01.2016 - 15:36 Uhr

viel Spaß Carmen, Christin, Anja und Lea.

Gruß aus Mannheim


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