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18.01.2013 Standpunkte

Ehrenamt im Eduard Knoll Wohnzentrum

Hallo, mein Name ist Juliane. Um die Zeit zwischen Abitur und Work & Travel in Island sinnvoll zu überbrücken, habe ich mich dazu entschlossen, mich ehrenamtlich im Eduard Knoll Wohnzentrum in Krautheim zu engagieren. Das Zentrum kannte ich schon, da ich aus der Nähe komme.
Nach einer kurzen Anfrage, wurde vereinbart, dass ich immer mittwochs ins Haus komme. Also war ich seit September 2012 bis jetzt regelmäßig hier.
Hauptsächlich wurde ich in der Abteilung Tagesstrukturierung eingesetzt. Dort treffen sich viele Bewohner zwischen den Mahlzeiten zu gemeinsamen Tätigkeiten oder zu ganz speziellen Angeboten für Einzelne. Ich habe oft mit einer Gruppe jüngerer Bewohner Gesellschaftsspiele gemacht. Zu meinen Aufgaben gehörte es aber auch, beim Essen zu helfen oder Bewohner sonstwie zu unterstützen.
Besonders interessant aber waren die Gespräche mit den netten, aufgeweckten Bewohnern.

Neben diesen alltäglichen Einsätzen, war ich auch öfter bei besonderen Ereignissen dabei. Zum Beispiel, wenn immer am ersten Mittwoch im Monat die Hundefreunde Assamstadt ins Eduard-Knoll-Zentrum kommen. Aber nicht nur große und kleine Hunde kommen zu Besuch und lassen sich gerne streicheln, vor allem weil es Leckerli dafür gibt, ab und zu kommen auch Mäuse oder Hühner zu Besuch. Für alle Beteiligten ist das immer ein großes Ereignis und so mancher Bewohner vergisst dabei, dass er eigentlich Angst vor Hunden hat.


Ein weiteres großes Event, bei dem ich dabei war, war die Nikolausfeier. Der Raum war weihnachtlich dekoriert und Betreuer und Bewohner führten zusammen eine moderne Interpretation des Krippenspiels auf. Eingeladen war auch eine Jungschargruppe aus Dörzbach, die noch ein Weihnachtsstück auf die Bühne brachte.
Beeindruckend fand ich, als plötzlich der Nikolaus, begleitet von einem Engel, auf seinem Pony hereinritt. Da es draußen zu kalt war für die Bewohner, hat er einfach beschlossen seinen Auftritt nach drinnen zu verlegen. Außerdem machten sich Mitarbeiter der Tagesstrukturierung sogar die Mühe bei der Kälte neben Feuerkörben und Fackeln vor der Türe Rosenküchle zu backen, die von jedem begeistert gegessen wurden.

Mein letzter „Großeinsatz“ war dann bei der Weihnachtsfeier, die im Haus immer ganz groß organisiert wird. Dieses Mal gab es eine Sonderausgabe mit Thomas Gottschalk alias Jürgen. Neben Wetten mit dem Bürgermeister, Apotheker oder Koch des Hauses traten auch bekannte Sänger/innen wie Pink, Nana Mouskouri oder Howard Carpendale auf. Ein Mitarbeiter des Wohnzentrums hat gewettet, dass er Bewohner allein am Geräusch des Rollstuhls erkennen kann. Ein anderer Wettkandidat war der Meinung, dass er Mitarbeiter oder Bewohner am Hinterkopf erkennen kann. Viele Mitarbeiter und Bewohner haben die Rollen der Kandidaten, Wettpaten und Stargäste übernommen.
Besonderen Spaß hatten alle, als der Leiter des Zentrums, Norman Weyrosta, die Wette verlor bei der er Wettpate war und dann zu Schwanensee im rosa Tütü auf der Bühne tanzen musste.
Bei so einem Fest wird natürlich jeder gebraucht und ich war froh, dass ich schon vorher so viele Bewohner kennengelernt hatte, weil ich dann gleich sehen konnte, wer Hilfe und Unterstützung braucht.
Nach der Show saß man noch gemütlich beisammen, unterhielt sich und genoss das gute Essen und die vorweihnachtliche Stimmung.

Das was ich hier im Haus gemacht habe, war sehr abwechslungsreich und so ging die Zeit ging für mich sehr schnell vorbei. Aber jetzt freue ich mich jetzt auf meinen Auslandsaufenthalt.
Ich finde es auch im Nachhinein richtig, dass ich hier war, denn so eine ehrenamtliche Tätigkeit trägt auch dazu bei, Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderung abzubauen. Eure Juliane

PS.
Dieser Nachsatz ist von der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Liebe Leser, falls Ihr Euch auch einmal gerne ehrenamtlich betätigen möchtet, scheut Euch nicht. Wir können gemeinsam mit Euch ganz flexible und individuelle Möglichkeiten finden.
Nehmt einfach mit Volker Raidt Kontakt auf.

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1 Kommentare

Andrea Jacob schrieb am 21.01.2013 - 09:39 Uhr

Sehr schöner Bericht. Er macht doch richtig Lust auf das Ehrenamt...


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